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Fotograf David Dunand aus dem Kanton Freiburg lässt den Jaunpass wie im Märchen erstrahlen

Interview mit dem Gewinner des Fotowettbewerbs «Meine schönsten Fotos»

David Dunand gewinnt mit seinem Foto «Nuit glaciale» den Fotowettbewerb «Meine schönsten Fotos». Der vom Migros Photo Service und CEWE initiierte Partnerwettbewerb fand im Rahmen des internationalen CEWE Photo Awards statt. Das märchenhafte Siegerfoto überzeugte die Jury mit einer einzigartigen Stimmung und perfekten Komposition. Im Interview erzählt der Fotograf, wie es entstanden ist.

Das Siegerfoto: «Nuit glaciale» von David Dunand.
Das Siegerfoto: «Nuit glaciale» von David Dunand.

Herr Dunand, herzlichen Glückwunsch zu Ihrem Gewinn! Jetzt möchten wir die Person hinter dem Foto kennenlernen: Stellen Sie sich doch einmal vor.

Ich bin in Neyruz im Kanton Freiburg aufgewachsen. Ich habe das Land immer der Stadt vorgezogen, und ich denke, diese Anziehungskraft macht sich auch in meinen Fotos bemerkbar. Ich finde viel mehr Gefallen an der Landschaftsfotografie als an Street Photography!

Zurzeit bin ich seit sechs Jahren als Elektro-Ingenieur tätig. Die Fotografie wird in meinem Leben immer allgegenwärtiger und ich hoffe, dass ich sie eines Tages zu meinem Beruf machen kann.

Ich gehe gerne in die Berge zum Biwakieren, egal ob im Winter oder im Sommer. Dadurch ergeben sich viele fotografische Möglichkeiten: der Sonnenuntergang, die Nacht (Sterne, Milchstrasse, ...) und der Sonnenaufgang.

Interview mit dem Gewinner des Fotowettbewerbs «Meine schönsten Fotos»
Fotograf David Dunand, © David Dunand

Ist so auch dieses spezielle Foto entstanden?

Das Foto wurde Anfang Dezember aufgenommen. In der Nacht zuvor war viel Schnee gefallen und es sah so aus, als würde der Himmel für den folgenden Abend aufklaren. Als ich von der Arbeit nach Hause kam, bereitete ich Tee, meine Fotoausrüstung und warme Kleidung vor, um mich für den Abend auf den Weg zum Jaunpass zu machen. Ich hatte mich für diesen Ort entschieden, weil ich ihn leicht mit dem Auto erreichen konnte, um unter der Woche nach der Arbeit dorthin zu fahren. Mein ursprünglicher Plan war es, die sehr lange Belichtungszeit zu testen, um mit einer Kamera über mehrere Stunden hinweg einen Sternenfaden zu erhalten, und währenddessen mit einer zweiten Kamera spazieren zu gehen.

Als ich am Ort des Geschehens ankam, war ich zuerst enttäuscht, dass der Mond, selbst wenn er nur teilweise vorhanden war, die Landschaft enorm erhellte. Letztendlich war dies eher ein Glücksfall, denn das Foto wäre ohne diese unerwartete nächtliche Beleuchtung nicht dasselbe gewesen.

Wie sind Sie auf die Idee für dieses Foto gekommen und wie haben Sie sie umgesetzt?

Die Grundidee war, Nachtaufnahmen mit verschneiten Tannenbäumen zu machen. Da der Mond die Landschaft stark beleuchtete, war es nicht notwendig, mehrere Belichtungen durchzuführen, um dunkle Bereiche zu retten.

Für diese Aufnahme habe ich eine Nikon Z6II mit dem Objektiv Nikon Z 14-30 mm verwendet. Ich habe ein Stativ eingesetzt, um eine Langzeitbelichtung von 20 Sekunden zu ermöglichen. Die grösste Herausforderung bestand darin, das Objektiv eisfrei zu halten, da die Temperatur bis zu -10 °C betrug.

Was bedeutet Ihnen dieses Foto?

Das Wort, das ich dem Foto zuordnen würde, ist «Überraschung». Ich war während dieses Fotoausflugs nämlich gleich mehrfach überrascht: Zunächst über die hervorragende Sichtbarkeit der Sterne trotz des sehr hellen Mondes und dann über die Milchstrasse, die ich an diesem Abend nicht zu fotografieren geplant hatte. Erst als ich das Foto später betrachtete, bemerkte ich, dass sie meine Komposition perfekt ausbalancierte, wo sonst ein Element gefehlt hätte.

Dieses Foto erinnert mich daran, dass es in der Landschaftsfotografie oft viel Planung, aber auch viel Glück gibt. Man kann die Überraschungen, welche die Natur für uns bereithält, nie vorhersehen.

Was gefällt Ihnen an Ihrem Foto besonders gut?

Ich mag besonders die eisige, aber märchenhafte und beruhigende Wirkung, die es ausstrahlt. In meinen Fotos versuche ich immer, die Emotionen wiederzugeben, die ich am Ort des Geschehens empfunden habe. Hier war es zum Beispiel sehr kalt, aber ich war warm angezogen und hatte mir einen Tee gekocht. Ich setzte mich mit meiner Tasse in der Hand in den Schnee und bewunderte den Himmel und die Ruhe dieses Ortes. Das Foto lässt mich an diesen Moment denken.

Warum haben Sie sich dazu entschlossen, genau diesen Moment festzuhalten?

Als Erstes fiel mir die von Tannen umgebene Hütte auf der linken Seite auf. Ich habe zunächst viele Fotos von diesem Bereich im Hochformat aufgenommen. Das funktionierte sehr gut mit den Sternen und der am Himmel sichtbaren Andromeda-Galaxie. Erst später versuchte ich dann, ein Foto im Querformat zu machen. Ich fand jedoch während der Aufnahme, dass rechts ein Element fehlte. Erst als ich das fertige Foto dann betrachtete, bemerkte ich die Milchstrasse. Daraufhin habe ich mein Glück genutzt und bei der nächsten Aufnahme meinen Bildausschnitt optimiert, um eine ausgewogene Komposition hinzubekommen.

Hochformatiges Foto der Milchstrasse über einem See, © David Dunand
«Die Milchstrasse im Sommer 2022 im Kanton Wallis. Ein wunderschönes Biwak am Ufer eines Sees mit einer sehr hellen Milchstrasse.» © David Dunand

Wie haben Sie reagiert, als Sie erfuhren, dass Sie gewonnen haben? Was bedeutet es für Sie, dass Ihr Foto unter mehr als 9000 Fotos zum besten gewählt wurde?

Am Anfang konnte ich es nicht glauben! Die Tatsache, dass das eigene Foto unter Tausenden von anderen schönen Fotos ausgewählt wurde, ist sehr ermutigend. Es zeigt, dass meine Fotos gefallen, und das ist etwas, das einen extrem freut. Gerade weil die Meinungen in diesem Bereich ja sehr subjektiv sind.

Meine Freunde und Verwandten haben sich sehr für mich gefreut. Sie sehen, wie ich arbeite und unzählige Stunden damit verbringe, immer mehr zu lernen. Das ist eine schöne Anerkennung.

Wie sind sie zur Fotografie gekommen?

Ich habe meine erste Kamera schon sehr früh bekommen, weil mein Vater bemerkt hatte, dass ich gerne unsere Familienferien festgehalten habe. Es handelte sich um eine Olympus X450 mit 3,2 Megapixeln. Später kaufte ich mir von meinem Taschengeld vor etwas mehr als zehn Jahren meine allererste Nikon-Spiegelreflexkamera. Ich habe schon immer gerne fotografiert, aber es war nicht immer die grosse Passion, die es heute ist. Ich bin Autodidakt und erst seit vier oder fünf Jahren fotografiere ich so viel. Ich habe viel im Internet gelernt und lerne jeden Tag weiter dazu.

Foto von einem Berg im Morgenlicht, © David Dunand
«Mir gefällt besonders der Welleneffekt auf diesem Berg. Dieses Foto wurde am Morgen nach einem Biwak in den Bergen im Kanton Waadt aufgenommen.» © David Dunand

Was bedeutet die Fotografie für Sie?

Es ist für mich eine Möglichkeit, Menschen schöne Landschaften zu zeigen, die nicht die Gelegenheit haben, sie auf meine Weise zu erkunden. Die meisten Menschen achten nicht wirklich auf die wunderschönen Orte, die sie täglich sehen, selbst die einfachsten. So kann sich beispielsweise ein gewöhnlicher Wald mit einem schönen Abendlicht und einem Teppich aus Knoblauchblüten völlig verwandeln.

Erzählen Sie uns von Ihren schönsten fotografischen Momenten.

Da gibt es viele! Meine letzte Reise im März 2023 auf die Färöer-Inseln war wunderschön. Das Wetter war sehr wechselhaft und die Bedingungen für einen März aussergewöhnlich gut. Zuerst erkundete ich drei Tage lang alleine die Inseln mit dem Auto und fuhr an Orte, die im Winter nur sehr wenige Menschen besuchen. Anschliessend schloss ich mich einer Gruppe anderer Fotofans für einen Workshop mit einem Fotografen an, den ich sehr schätze und der mich durch seine Videos auf YouTube enorm motiviert hat: Mads Peter Iversen.

Panoramaaufnahme der Insel Kalsoy, © David Dunand
«Ein fast 180°-Panorama der Insel Kalsoy auf den Färöer-Inseln. Wir blieben sechs Stunden an diesem Ort, um die sich verändernde Landschaft zu beobachten und auf den Sonnenuntergang zu warten.» © David Dunand

CEWE steht für Fotoprodukte, die man anfassen kann, wie zum Beispiel das CEWE FOTOBUCH. Welchen Wert hat für Sie ein Foto, das Sie in die Hand nehmen können?

Heutzutage werden viele Fotos mit unseren Smartphones aufgenommen, aber nur sehr wenige werden ausgedruckt oder auf einem physischen Medium zur Geltung gebracht. Ich freue mich immer, wenn ich meine Fotos ausgedruckt sehe, sei es für mich selbst oder für einen Kunden. Es ist, als würde ein Foto zum Leben erweckt, anstatt auf der Festplatte eines Computers vergessen zu werden. Ein schöner, grossformatiger Druck macht sich immer gut im Wohnzimmer.

Und was machen Sie mit Ihren eigenen Fotos?

Seit ich Landschafts- und Reisefotografie betreibe, mache ich jedes Jahr ein Fotobuch, um meine besten Fotos in einem XXL-Panorama-Album auf mattem Papier zu festzuhalten. Ausserdem biete ich jedes Jahr meinen Kalender «Schweizer Landschaften» an und verkaufe meine Fotos auf verschiedenen Druckmedien an Kunden, die schöne Landschaften zu schätzen wissen.

Foto eines verschneiten Feldes, © David Dunand
«Der Schnee war im April 2022 überraschend gefallen. Die Felder waren bereits für die Bepflanzung vorbereitet worden, und das sorgt für den Welleneffekt im Vordergrund.» © David Dunand

Noch eine Frage zum Schluss: Welchen Rat würden Sie Anfängern in der Fotografie geben?

Erkundet! Geht an Orte, die ihr nicht kennt, und versucht, in jeder Ecke Potenzial aufzuspüren. In der Schweiz haben wir das Glück, vier Jahreszeiten mit sehr unterschiedlichen Landschaften und Wetterbedingungen zu haben. Eine Landschaft wird unter verschiedenen Bedingungen nie gleich aussehen.

Wenn ihr zum Beispiel einen schönen Wald findet, versucht im Herbst bei Nebel dorthin zurückzukehren. Wenn ihr einen fotogenen Baum allein in der Mitte eines Feldes seht, dann schaut im Winter wieder vorbei, wenn ein paar Zentimeter Neuschnee gefallen sind.

Wettervorhersagen sind in der Landschaftsfotografie von entscheidender Bedeutung. Nutzt die zur Verfügung stehenden Hilfsmittel (zum Beispiel Apps), um euch über die Wetterbedingungen, die Mondphasen oder die Möglichkeiten, die Milchstrasse zu fotografieren, zu informieren.

Vielen Dank für das sympathische Interview!

Folgen Sie David Dunand auf Instagram (@daviddunand_photography) und Facebook (David Dunand Photography) oder besuchen Sie seine Website daviddunand.com.

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